Die Sicherheitspolitische Strategie 2026
Das Staatssekretariat für Sicherheitspolitik (SEPOS) erarbeitet zusammen mit anderen Stellen des Bundes und den Kantonen die sicherheitspolitische Strategie der Schweiz. Das ist die Grundlage für die Schweizer Sicherheitspolitik.
Die sicherheitspolitische Strategie 2026 zeigt auf, wie sich das sicherheitspolitische Umfeld der Schweiz drastisch verschlechtert hat und gefährlicher geworden ist, insbesondere seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Konfrontation zwischen grossen Mächten nimmt zu und es bilden sich neue Interessengruppen von Staaten. Wirtschaftliche Abhängigkeiten und Vorsprünge werden für machtpolitische Ziele eingesetzt. Die hybride Konfliktführung – von Desinformation, Cyberangriffen über Spionage und Sabotage bis hin zu militärischer Gewalt – und Bedrohungen der inneren Sicherheit haben in Europa zugenommen und können auch die Schweiz betreffen.
Die Strategie nennt entsprechende Merkmale und Verwundbarkeiten der Schweiz. Die internationale Ordnung, Werte und Interessen der Schweiz wie Rechtstaatlichkeit, die Achtung der Menschenrechte und des Völkerrechts sind global unter Druck. Auch auf die Schweiz steigt der Druck, sich politisch stärker zu positionieren. Sie ist umgeben von EU- und Nato-Mitgliedstaaten; deren Stabilität und sicherheitspolitisches Engagement kommen auch der Sicherheit der Schweiz zugute. Im Gegenzug erwarten diese Staaten, dass die Schweiz mehr zur Sicherheit Europas beisteuert.
Umfassende Sicherheit
Um der vielfältigen Bedrohungslage zu begegnen und die Schweiz zu schützen, verfolgt der Bundesrat mit der Sicherheitspolitischen Strategie den Ansatz der umfassenden Sicherheit. Diese ganzheitliche Ausrichtung der Sicherheitspolitik umfasst zivile und militärische Mittel sowie Akteure von Bund und Kantonen und bezieht alle für die Sicherheitspolitik relevanten Aspekte der Aussen-, Innen- und Wirtschaftspolitik mit ein.
Zur umfassenden Sicherheit gehört auch die internationale Zusammenarbeit, dank welcher die Schweiz besser in der Lage ist, sich zu schützen, ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken und zur Sicherheit Europas beizutragen.

3 Stossrichtungen – 10 Ziele – über 40 Massnahmen
Konkret legt der Bundesrat in der Sicherheitspolitischen Strategie drei Stossrichtungen vor, die mit insgesamt zehn Zielen verfolgt werden. Dazu definiert die Strategie über 40 Massnahmen.
Die drei Stossrichtungen
Resilienz stärken: Erstens müssen Verwundbarkeiten und kritische Abhängigkeiten soweit möglich reduziert werden, damit die Schweiz weniger Angriffsflächen bietet und Schäden minimiert sind. Damit soll auch die Wahrscheinlichkeit verringert werden, dass Bedrohungen und Gefahren überhaupt eintreffen.
Schutz und Abwehr verbessern: Zweitens müssen der Schutz der Bevölkerung vor Risiken sowie die innere Sicherheit verbessert werden. Die Schweiz muss mögliche und tatsächliche Angriffe besser abhalten bzw. abwehren und sich vor ihren Auswirkungen besser schützen können.
Verteidigungsfähigkeit erhöhen: Drittens soll sich die Schweiz so gut wie möglich eigenständig gegen einen bewaffneten Angriff verteidigen können. Für den Fall eines bewaffneten Angriffs soll die Verteidigung in Kooperation möglich und vorbereitet sein.


